Spezifische Sprachentwicklungsstörungen (SSES) sind Beeinträchtigungen in der Sprachentwicklung, die nicht durch eine allgemeine Entwicklungsverzögerung, Hörprobleme oder neurologische Erkrankungen erklärt werden können. Kinder mit SSES haben oft Schwierigkeiten mit Sprachverständnis, Wortschatz, Grammatik und Aussprache, was langfristig ihre kommunikative und schulische Entwicklung beeinflussen kann.
Wie äußert sich eine Sprachentwicklungsstörung?
Kinder mit SSES zeigen häufig Verzögerungen oder Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, die sich auf verschiedene Bereiche auswirken können:
- Eingeschränktes Sprachverständnis: Schwierigkeiten, gesprochene Sprache korrekt zu erfassen und zu verarbeiten
- Probleme mit der Aussprache (Phonologie): Laute werden ausgelassen, ersetzt oder fehlerhaft gebildet
- Fehlende oder fehlerhafte Grammatik (Morphologie/Syntax): Schwierigkeiten mit der Satzbildung oder dem korrekten Gebrauch von Wortformen
- Geringer Wortschatz (Semantik): Verzögerte Wortfindung und eingeschränkte Ausdrucksmöglichkeiten
Da diese Einschränkungen oft bis ins Schulalter bestehen, ist eine frühzeitige Diagnose und gezielte Förderung entscheidend, um langfristige Kommunikationsprobleme und Lernschwierigkeiten zu vermeiden.
Behandlung und Förderung bei SSES
Die Logopädie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von SSES. Durch gezielte sprachfördernde Übungen werden folgende Fähigkeiten verbessert:
- Erweiterung des Wortschatzes durch spielerische Sprach- und Wortfindungsübungen
- Training der Grammatik und Satzbildung für eine flüssigere und korrektere Ausdrucksweise
- Phonologische Übungen zur Verbesserung der Aussprache und Lautbildung
- Förderung des Sprachverständnisses für eine bessere Verarbeitung gesprochener Sprache
Durch eine individuell angepasste Therapie lernen Kinder, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und sicherer in der Kommunikation zu werden.